Tag 7 – 20.09.2018 – Vom Zion zum Bryce Canyon
Nach drei tollen Tagen im Zion sollte es heute weiter gehen, das Tagesziel war der Bryce Canyon. Aber nicht ohne Zwischenstop: Auf Empfehlung von Daniel (Take A Hike) sind wir zuerst zum Cedar Breaks National Monument gefahren. Weiterhin kommt man auf dem Weg zum Bryce eh noch am Red Canyon vorbei, also haben wir auch dort angehalten.
Cedar Breaks National Monument
Nach Frühstück und Zeltplatz räumen ging es dann auch schon los. Zuerst ging es quasi zurück zur Interstate, denn der schnellste Weg führt über die I-15. Alternativ kann man auch durch den Zion und den Mount Carmel Tunnel dort hin fahren, wir hatten uns jedoch für den schnellsten Weg entlang der Interstate entschieden.
Cedar Breaks ist auch unter dem Spitznamen „Mini Brcye“ bekannt, denn die Ähnlichkeit zwischen Beiden ist ziemlich groß. Beide haben die Gestalt eines Amphitheaters, beide sind farblich im selben Orange gehalten und in Beiden findet man sogenannte Hoodoos.
Im Verglich zum Bryce Canyon liegt Cedar Breaks noch einmal um ca. 300 Meter höher, bei gut 3000 m. Entsprechend kalt war es hier, am Tag zuvor im Zion waren es über 30 Grad, hier waren es nur noch gut 20 Grad Celsius. Außerdem war es dort oben sehr windig.
Unser erster Stop war dann am Visitor Center, um auch überhaupt erst einmal eine Cedar Breaks Karte zu erhalten. Von dort aus haben wir dann auch nur eine kleine Wanderung Richtung Spectra Point und Ramparts Overlook gemacht. Die Wanderung zur Subway am Tag zuvor saß vor allem mir noch ordentlich in den Beinen.
Bevor es zum Red Canyon ging, sind wir noch zur Aussichtspunkt Chessman Ridge gefahren. Alles in allem ein netter, kleiner Park, den man sich mal anschauen kann. Falls man die Zeit nicht hat, kann man auch direkt zum Bryce Canyon durchfahren, der deutlich größer und auch wesentlich mehr an Wanderungen bietet.
Red Canyon
Von Cedar Breaks ging es dann tatsächlich Richtung Bryce. Wer zum Bryce Canyon möchte, kommt automatisch auf den Scenic Byway 12, dieser beginnt direkt mit dem Red Canyon und liegt ca. 14 Meilen (22 Kilometer) vor dem Bryce Canyon.
Wie überall hier dominiert die rote Farbe der Steine, daher auch der Name „Red Canyon“. Im Gegensatz zu Cedar Breaks oder dem Bryce Canyon findet man hier noch sehr viel grüne Vegatation, auch wenn es fast nur Borstenkiefern oder irgendwelche Sträucher sind.
Unsere Wanderschuhe waren immer noch nass vom Vortag, somit haben wir es auch hier wieder bei einer leichten Wanderung belassen. Auf beiden Seiten der Straße führen Wanderwege entlang. Auf der einen Seite quasi direkt an der Straße ein flacher Weg zum Visitor Center, während man auf der anderen Seite durch die roten Steine wandert.
Wir haben direkt am Anfang geparkt und sind dann links durch die roten Steine Richtung Visitor Center gewandert. Insgeamt sind es drei kleine Trails gewesen: Gestartet sind wir mit dem Photo Trail und dann über den Birds Eye Trail zum Hoodoo Trail. An einer Stelle kann man dann vom Birds Eye Trail zum Camel Overlook, an dem es doch tatsächlich (mit etwas Phantasie) ein Kamel zu sehen gibt.
Anschließend sind wir noch kurz ins Visitor Center und dann entlang der Straße zurück zum Auto. Im Hinterland gibt es auch noch wesentlich mehr Wanderungen, zu denen uns aber leider auch die Zeit fehlte. Man kann hier sicherlich noch einige Zeit verbringen.
Bryce Canyon
Bevor es wirklich in den Bryce ging, haben wir zumindest noch unseren Schlafplatz für die nächsten zwei Nächte belegt: Ein Tipi im Ruby’s Inn RV Park & Campground. Hier hatte ich im Jahr vorher schon auf dem Campground übernachtet und wusste von sehr sauberen Duschen. Die Duschen im Haupthaus sind aber deutlich älter und längst nicht so gut wie die unten am Campground.
Anschließend ging es dann auch direkt in den Park. Direkt am Ruby’s ist auch eine Bushaltestelle für das Park Shuttle. Ähnlich wie im Zion gibt es auch im Bryce ein Shuttlesystem. Hier kann man jedoch auch mit dem eigenen Auto in den Park. Bei der Größe ist dies kein Problem. Wir sind diesmal mit dem Auto in den Park und der obligatorische Stop am Nationalparkschild durfte natürlich nicht fehlen.
Wir sind dann direkt durchgefahren bis zum Bryce Point um eventuell noch den Peekaboo Loop Trail wandern zu können. Gegen 18 Uhr waren wir dann auch am Bryce Point und konnten zumindest noch ein bisschen wandern, für die gesamte Loop hat die Zeit jedoch nicht mehr gereicht. Dafür wurden wir mit wunderschönen Blicken ins Amphitheater belohnt.
Weiter als bis zum Bryce Point konnte man dieses Jahr auch nicht fahren, denn die Straße Richtung Rainbow Point war aufgrund des Riggs Fire gesperrt.
Immer wieder erhält man wunderschöne Blicke in’s natürliche Amphitheater des Bryce.
Die Schönheit dieser Gegend kommt gerade zu Zeiten des Sonnenfaufgangs oder, wie hier, des Sonnenuntergangs zum Vorschein. Ich kann jedem nur empfehlen morgens früh zu starten und bis zum Sonnenuntergang zu bleiben. Man erhält wunderschöne Motive, wie das Folgende:
Da wir uns auf fast 3000 Metern Höhe befinden, wird es nach Sonnenuntergang gerade unten im Amphitheater sehr schnell kalt. Daher haben wir dann auch nur einen kleinen Teil des eigentlichen Weges gemacht. Stattdessen sind wir dann noch am Sunset und Sunrise Point ein bisschen oben am Rim entlang gewandert.
Dort sind wir – mal wieder – auf Deutsche getroffen. Egal wo man in den USA ist, vor allem aber in den Nationalparks, überall findet man deutsche Touristen.
Am Rim haben wir dann auch noch einen schönen Sonnenuntergang miterlebt.
Bevor die letzten Fotos kommen, noch ein paar Worte zum Bryce „Canyon“. Ein Canyon entsteht klassicherweise durch einen Fluss, der sich den Weg durch einen Felsen bahnt. So ist z.B. auch der Zion Canyon entstanden. Beim Bryce verhält es sich jedoch anders. Bryce liegt an einer Abbruchkante des Paunsaugunt-Plateaus und ist zusätzlich durch Erosion, also nicht durch einen Fluss entstanden. Aufgrund der Form dieser Abbruchkante spricht man auch von einem natürlichen Amphitheater.
Die gesamte Gegend vom Zion über Cedar Breaks, Bryce, Escalante bis hin zum Grand Canyon ist auch bekannt als „The Grand Staircase“. Das Grand Staircase ist somit verantwortlich für einen Großteil der Natur im Südwesten Utahs.
Zum Abendessen sind wir dann rüber in das Motel und haben uns am Büffet bedient, das übrigens jeden Abend dasselbe zu sein scheint…